Manchmal hat man sich nach ein paar Jahren an seinem Auto satt gesehen und wünscht sich eine Veränderung. Oder man hat sich ein Auto gekauft, dass zwar technisch in Ordnung ist, optisch aber leider nicht mehr allzu viel her macht. In diesem Fall haben Sie ganz genau zwei Möglichkeiten, denn Sie können Ihr Auto umlackieren, oder Sie entscheiden sich für eine Folierung. Der große Vorteil des Folierens liegt natürlich in den wesentlich geringeren Kosten. Allerdings müssen Sie sich auch darüber bewusst sein, dass die Haltbarkeit nur begrenzt ist, so dass es sich lediglich um eine vorübergehende Lösung handeln kann. Darüber hinaus müssen Sie beim so genannten Car Wrapping auch ein paar gesetzliche Vorgaben berücksichtigen, um sich nicht strafbar zu machen.
Unzählige Gestaltungsmöglichkeiten beim Folieren
Viele Fahrzeughalter lassen ihr Auto folieren, denn dabei können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie können sich für ein mattes oder glänzendes Finish entscheiden, sowie Muster oder faszinierende 3-D-Effekte erzeugen. Auf diese Weise entsteht immer ein einzigartiges und individuelles Design, das garantiert die Blicke auf sich zieht. Es gibt jedoch auch ein paar Nachteile, auf die wir später näher eingehen werden. Die Folierung ist im Prinzip nichts anderes als eine selbstklebende Folie, die auf den Oberflächen des Autos angebracht wird. Normalerweise kann dies bei jedem beliebigen Fahrzeug durchgeführt werden, lediglich eine glatte Oberfläche muss vorhanden sein. Da die Arbeit einiges an Geschick verlangt, sollte sie nur vom Profi durchgeführt werden.
Grundsätzlich gibt es fünf verschiedene Varianten, wie ein Auto foliert werden kann. Bei der Vollfolierung werden alle lackierten Fläche mit Folie abgedeckt, die man von außen sehen kann.Die Teilfolierung bezieht sich auf einzelne Bauteile des Fahrzeugs wie das Dach oder die Motorhaube. Beim Branding, auch als Stickerfolierung bezeichnet, wird nur eine Beschriftung oder ein Logo auf den Lack gebracht. Dann gibt es noch die Möglichkeit, das Fahrzeug mittels Folie vor Steinschlägen und Kratzern zu schützen. In der Regel überzieht man dazu nur den Frontbereich mit einer wesentlich dickeren Folie. Die Scheibenfolierung dürfte wohl jeder kennen, denn diese dient der Tönung der Scheiben im hinteren Bereich. Schließlich gibt es auch noch Sprühfolie, die sich jederzeit auch wieder abziehen lässt.
Die Vor- und Nachteile des Folierens
Der wichtigste Grund, warum jemand sein Auto folieren lässt, ist die optische Verwandlung. Eine komplette Lackierung wäre mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Das Folieren geht wesentlich schneller vonstatten und ist auch wesentlich günstiger. Gefällt einem der Look nach gewisser Zeit nicht mehr, kann die Folie abgezogen werden, ohne dass dadurch Schäden am Lack entstehen. Die Folie hat natürlich auch eine gewisse Schutzwirkung und kann somit den Lack vor Schäden bewahren. Es steht eine riesige Palette an Farben und Designs zur Auswahl, auf Wunsch kann sogar ein persönliches Muster auf Folie gedruckt werden. Die Folierung von Scheiben schützt vor Glasbruch, Hitze und UV-Strahlung.
Wo Licht ist, da gibt es in der Regel auch Schatten, das trifft auch auf das Folieren von Autos zu. Allem anderen voran natürlich die Haltbarkeit, denn diese ist relativ kurz, wenn man sie mit der von Lack vergleicht. Mit der Zeit können sich in der Folie Risse bilden, oder sie löst sich an Ecken und Kanten ab. Mit zunehmendem Alter verblassen auch die Farben, so dass die Oberfläche irgendwann auch matt erscheint. Da die Oberfläche relativ weich ist, kann man die Oberflächen des Autos auch nicht mehr polieren. Sie können davon ausgehen, dass die Folie nach maximal 10 Jahren wieder abgezogen werden muss. Manchmal ist eine Entfernung aber auch schon nach zwei bis drei Jahren notwendig, wenn man sich an den ersten optischen Mängeln stört. Wünschen Sie also eine dauerhafte Veränderung, ist eine Lackierung definitiv die bessere Wahl. Problematisch könnte auch eine Teilfolierung sein, denn nach dem Abziehen werden die Oberflächen darunter sich eventuell von den anderen unterscheiden, da die Witterung ja abgehalten wurde.
Kosten einer Folierung des Autos
Die Kostenfrage lässt sich leider nicht allgemein gültig beantworten, da die Werkstätten ganz unterschiedliche Preise veranschlagen. In die Preisgestaltung spielen natürlich auch mehrere Faktoren mit rein. So ist es zum Beispiel nicht unerheblich, um was für ein Fahrzeug es sich handelt. Kleinere Modelle sind wesentlich günstiger zu folieren als große, da ja auch weniger Fläche vorhanden ist. Auch wenn ein Fahrzeug viele Kanten hat, wirkt sich dies deutlich auf den Preis aus. Dann kommt es selbstverständlich auch darauf an, ob das Auto komplett foliert werden soll, oder nur einige Bauteile.
Bei den Folien an sich gibt es auch enorme Qualitätsunterschiede, und hochwertigere Folien haben auch ihren Preis, können dafür aber mit einer längeren Haltbarkeit punkten. Falls Sie sich ein außergewöhnliches Design oder Muster wünschen, erhöht das ebenfalls den Preis. Die Vorbereitungen des Fahrzeugs sind sehr unterschiedlich bezüglich des Aufwands, das hängt auch größtenteils mit dem Alter und Zustand des Autos zusammen. Eine Teilfolierung schlägt mit etwa 500 bis 1.500 Euro zu Buche, während eine Vollfolierung durchaus um die 5.000 Euro kosten kann. Angesichts der großen Preisspanne, sollten Sie auf jeden Fall mehrere Anbieter miteinander vergleichen. Selbst folieren sollten Sie Ihr Auto jedoch nicht, auch wenn da die günstigere Alternative zu sein scheint. Doch nur ein Fachmann kann die Folie ohne Blasen und Falten auf dem Auto anbringen.
Vorschriften bei der Folierung unbedingt beachten
Wenn es um die Folierung eines Autos geht, müssen gewisse Vorschriften zwingend eingehalten werden. Die Beleuchtung und die Nummernschilder dürfen natürlich nicht von der Folie verdeckt werden, das schreibt der Gesetzgeber vor. Die Scheiben dürfen nur mit Tönungsfolien versehen werden, für die es eine Bauartgenehmigung gibt, ansonsten würde die Betriebserlaubnis erlöschen. Aus diesem Grund muss die Prüfnummer der Folie auch auf jeder Scheibe zu sehen sein.
Im vorderen Bereich sind Folien in der Regel nicht genehmigt, da sie die Sicht behindern können. Auch die Verkehrssicherheit von anderen darf nicht gefährdet sein. So könnten spiegelnde Folien unter Umständen eine Blendung verursachen. Chrom- und Spiegelfolien dürfen deshalb nicht großflächig verklebt werden, lediglich kleinere Areale sind erlaubt. Die Farben dürfen auch nicht so gewählt werden, dass sie stark reflektieren können. Entspricht die Folierung nicht den gesetzlichen Vorgaben, können Bußgelder in unterschiedlicher Höhe verhängt werden.