Italienische Mautgebühren – die perfekten Infos für deinen Roadtrip

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Das südeuropäische Land in Form eines Stiefels zieht Touristen aus aller Welt bereits seit den 50er Jahren geradezu magisch an. „La dolce vita“ ist ein berühmter Filmtitel und bezeichnet gleichzeitg das süße und leichte Leben in mediterraner Umgebung. Jenseits der Alpen beginnt für viele Urlauber ein großes Abenteuer mit vielen unvergesslichen Momenten. Wenn Sie allerdings mit dem Auto nach Italien fahren möchten, müssen Sie Ihr Reisebudget ganz genau kalkulieren. Das ist deshalb zu empfehlen, da Sie auf vielen Strecken Maut bezahlen müssen. Insgesamt 24 Gesellschaften betreiben ein Straßennetz mit einer Gesamtlänge von fast 6.000 Kilometern. 

Schon seit einigen Jahrzehnten ist die Autobahnmaut in Italien gang und gäbe, um die Infrastruktur zu finanzieren und zu erhalten. Was Sie letztendlich an Mautgebühren bezahlen müssen, kann nicht pauschal beziffert werden, da die Berechnung von verschiedenen Faktoren abhängt. Das macht die Mautsysteme in Italien auch etwas unübersichtlich, so dass viele Reisende verunsichert sind. Der folgende Artikel soll Ihnen deshalb die wichtigsten Informationen zu diesem Thema an die Hand geben. 

Wo müssen Mautgebühren gezahlt werden? 

Grundsätzlich werden Mautgebühren für die Nutzung der Autobahnen fällig, die in Italien „autostrada“ heißen. Die Schnellstraßen („superstrada“) und die „strada extraurbana principale“ unterscheiden sich nicht allzu sehr von den Autobahnen, kosten aber nichts. Die kostenfreien Straßen erkennen Sie an den blauen Schildern, die gebührenpflichtigen sind mit grünen Schildern gekennzeichnet. Nicht nur Fahrten auf den Autobahnen kosten in Italien etwas, auch einige Brücken und Tunnel können nur gegen Entgelt befahren werden. Das gilt beispielsweise für den Großer-Sankt-Bernhard-Tunnel in Richtung Schweiz, den Montblanc-Tunnel Richtung Frankreich oder den Brenner Richtung Österreich. 

Mautgebühren in Italien – Die Kosten 

Sobald Sie in Italien auf eine Autobahn fahren, bekommen Sie an der Mautstation eine Karte. Auf den meisten Strecken wird das so genannte „geschlossene System“ umgesetzt. In diesem Fall werden die Gebühren nach Fahrzeugtyp und zurückgelegten Kilometern berechnet. Bei den Fahrzeugen wird zwischen insgesamt fünf Typen unterschieden. Im Jahr 2020 kostete ein Kilometer im Durchschnitt 7 Cent. Wenn Sie eine längere Etappe zurücklegen, müssen Sie wahrscheinlich mehrmals bezahlen. Autobahnen durchs Gebirge verursachen häufig höhere Kosten, da der Unterhalt aufwändiger ist. 

In Mailand, Palermo und Bologna wird eine City-Maut verlangt, die zwischen fünf und sechs Euro liegt. Mehrtages- und Monatstickets sind in diesem Fall günstiger. Fahren Sie mit dem PKW durch den Brenner-Tunnel von Österreich nach Italien und wieder zurück, müssen Sie mit etwa 20 Euro rechnen. Für eine Hin- und Rückfahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel müssen Sie knapp 60 Euro einkalkulieren, für den Großer-Sankt-Bernhard-Tunnel währen es rund 43 Euro. (Angaben Stand 2020)

Vor allem wenn Sie im Norden Italiens unterwegs sind, müssen Sie mit mautpflichtigen Autobahnen rechnen. Im Süden ist eine Gesamtstrecke von etwa 900 Kilometern kostenfrei, da diese Abschnitte von einer staatlichen Gesellschaft betrieben werden. Auf der Insel Sardinien müssen Sie keine Maut entrichten, auf Sizilien nur für die Fahrt auf der Autobahn zwischen Messina und Palerma. 

Die Erhebung der Mautgebühren in Italien 

Eine Vignette, wie beispielsweise in Österreich, gibt es in Italien nicht. Wie bereits erwähnt, richtet sich die Höhe der Maut nach dem Fahrzeugtyp und der zurückgelegten Strecke. In Italien wird die Bezahlung der Gebühren nach zwei unterschiedlichen Methoden vorgenommen, denn es gibt ein offenes und ein geschlossenes System, wobei letzteres am weitesten verbreitet ist. Das an der Mautstation erhaltene Ticket muss dann beim Verlassen der Autobahn bezahlt werden. Da die Kosten für den Bau und die Instandhaltung von Autobahnen unterschiedlich hoch sind, variieren auch die Gebühren für die einzelnen Etappen. 

Beim offenen System sind die gefahrenen Kilometer unerheblich, denn in diesem Fall wird ein Pauschalbetrag fällig. Gerade im Umkreis der großen Metropolen werden Sie eher auf diese Variante treffen. Der Pauschalbetrag gilt für die Autobahnabschnitte A3 Neapel-Salerno, A3 Varese-Mailand, A5 Morgex-Aosta, A9 Como-Mailand, A12 Rom-Civitavecchia, A20 Messina-Villafranca, A32 Turin-Bardonecchia und A56 Neapel-Pozzuoli. Gerade wenn an den Autobahnkreuzen zwischen dem offenen und dem geschlossenen System gewechselt wird, müssen Sie gut aufpassen. 

Auch die City-Maut in einigen italienischen Großstädten wird nach diesem Prinzip berechnet. Sie wird aber nur zu bestimmten Zeiten erhoben und richtet sich auch nach der Schadstoffklasse des Fahrzeugs. Einigen Schadstoffklassen wird die Zufahrt aus Gründen des Umweltschutzes komplett verwährt. Motorräder und Elektrofahrzeuge sind in den Innenstädten kostenfrei unterwegs. 

Die Mautgebühren in Italien können wahlweise per Barzahlung, Kreditkarte, Telepass, Viacard oder Free Flow beglichen werden. Die Fahrspuren sind je nach Zahlungsart farbig markiert. Es ist wichtig, dass Sie sich richtig einordnen, denn für das Zurücksetzen oder Wenden drohen sehr hohe Bußgelder.