Leider wird das schöne Land Ungarn von Touristen gerne unterschätzt. Die meisten kennen vielleicht noch den Balaton, der sich für einen Badeurlaub mit der Familie anbietet. Doch das ist längst nicht alles, was Ungarn seinen Besuchern zu bieten hat. Doch wie wäre es mit der Erkundung der weitläufigen Puszta mit insgesamt vier Naturschutzgebieten auf dem Rücken eines Pferdes? Am Ufer der Donau entlang können Sie mit dem Fahrrad bis nach Wien fahren. Viel Entspannung und Erholung verspricht ein Wellness-Urlaub mit Bädern in heißen Thermalquellen. Die wunderschöne Hauptstadt Budapest beidseits der Donau lädt zum Einkaufen und Sightseeing ein.
Wenn Sie eine Reise nach Ungarn planen, müssen Sie unbedingt an eine Vignette für das osteuropäische Land denken. Auch wenn Sie inzwischen sehr günstig nach Ungarn fliegen können, entscheiden sich viele für eine Anreise mit dem eigenen Fahrzeug. Da das Straßennetz bestens ausgebaut ist und das Land über eine moderne Infrastruktur verfügt, ist dies auch ohne Probleme und Stress möglich. Denken Sie aber bitte daran, dass Sie für die Nutzung der Autobahn größtenteils Mautgebühren entrichten müssen.
Wo müssen Mautgebühren gezahlt werden?
Die Gebührenpflicht in Ungarn gilt für die Autobahnen M1, M3, M5, M6, M7, M30, M35 und M86. Wie hoch die Maut letztendlich ausfällt, hängt von Ihrem Fahrzeug ab, denn es wird eine Unterteilung in fünf Kategorien vorgenommen. Die Kategorie D1 umfasst PKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen sowie Motorräder, für welche eine Jahresplakette erworben wurde. Klasse D1M ist allgemein für Motorräder gültig, während D2 alle übrigen Kraftfahrzeuge (z. B. Wohnmobile) bezeichnet. Die Kategorie B2 gilt für Busse mit mehr als neun Sitzplätzen, und die Klasse U umfasst Anhänger von Kraftfahrzeugen. Wenn Sie mit einem Fahrzeug nach Ungarn reisen, müssen Sie auf jeden Fall eine Vignette erwerben. Es gibt jedoch auch ein paar Strecken, die momentan noch nicht mautpflichtig sind. Dazu gehören einige Etappen der M0, M4 und M9, sowie die Autobahnen M8 und M31.
Mautgebühren in Ungarn – Die Kosten
Im Gegensatz zu den Vignetten in vielen anderen europäischen Ländern, wird die Vignette für Ungarn nicht an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs angebracht. In Ungarn werden die jeweiligen Kennzeichen in einer Datenbank erfasst und sind somit registriert. Demnach haben Sie es mit einer E-Vignette zu tun, für die sie nur einen Beleg erhalten. An den Mautstationen überprüfen dann Kameras mit Scanner, ob die Mautgebühren vom Fahrzeughalter gezahlt wurden.
Die Vignetten können wahlweise für 10 Tage, einen Monat oder ein Jahr erworben werden. Darüber hinaus gibt es auch eine so genannte komitatsweite Vignette, welche lediglich in bestimmten ungarischen Verwaltungseinheiten gültig ist. Diese besonderen Exemplare gelten grundsätzlich ein Jahr und werden nur für Regionen verkauft, in denen es eine mautpflichtige Autobahn oder Schnellstraße gibt. Für einen PKW müssen Sie für 10 Tage mit Kosten von etwa 9,50 Euro rechnen, für ein Motorrad wären es rund 4,70 Euro. Die Monatsvignette beläuft sich auf knapp 15 Euro, die Jahresvignette auf ca. 137 Euro und die Komitats-Vignette auf etwa 16 Euro.
Die Erhebung der Mautgebühren in Ungarn
Vor Ihrer Abreise nach Ungarn haben Sie verschiedene Möglichkeiten, sich eine Vignette zu besorgen. Am einfachsten geht natürlich eine Bestellung online, Sie können sie aber auch bei den großen Automobilclubs, an Tankstellen oder Raststätten kaufen. Sie müssen beim Kauf das Autokennzeichen, das Herkunftsland, den gewünschten Geltungszeitraum und die jeweilige Fahrzeugkategorie angeben. Es ist wichtig, dass Sie den Beleg während Ihres Aufenthalts in Ungarn immer griffbereit dabei haben. Bei einer etwaigen Kontrolle, müssen Sie diesen zusammen mit der KFZ-Zulassung präsentieren können. Ohne Vignette sollten Sie keinesfalls in Ungarn unterwegs sein, denn die Mautpflicht wird sehr streng kontrolliert.